Begrüßung zu der Ausstellung „Der Boden von dem wir leben “ durch den Kurator Tom Albrecht zur Vernissage am 24.8.2018

Gäste auf Vernissage vor Bild von Clement Loisel. C. T.A.

Gäste auf Vernissage vor Bild von Clement Loisel. C. T.A.

Es geht uns darum den Wert des Boden zu zeigen, das Leben das in ihm steckt und sein Bedrohtsein.

Drei Künstler Matthias Fritsch, Irene Hoppenberg, Kirsten Wechslberger. arbeiteten vier Wochen in der Akademie für Suffizienz in der Priegnitz und ihre Werke sind Teil dieser Ausstellung. Wir sind überrascht über ihre Produktvität dort.

Ich stelle die Künstler in alphabetischer Reihenfolge vor.

Tom Albrecht wird nach dem Künstlergespräch am 14.9. in einer kollektiven dialogischen Aktion Böden von Gästen umwerten. Werte Gäste, Sie sind gebeten, eine Handvoll Boden von einem Ort ihrer Wahl mit zu bringen.

Ana Brotas aus Portugal zeigt in ihrem Video eine wissenschaftliche „Fragmentierte Waldübung“, bei der quadratische Flächen des Waldes sorgfältig gereinigt werden.

Lioba von den Driesch zeigt an modifiziertem Kinderspielzeug wie die westliche Industriegesellschaft auf die globale Plünderung des Bodens baut.

Die forschungsgruppe kunst erschufen ein Symbol, das die mystisch-verwandtschaftliche Verbindung zwischen Flora, Fauna und der wichtigen Ressource Erde darstellen soll.

Matthias Fritsch produzierte in der Residency Videos und Möbel-Prototypen aus geretteten, noch unbehandelten Materialien die zu einem sinnvolleren Umgang mit den endlichen Ressourcen und geschlossenen Stoffkreisläufen führen. Obersten Rang hat dabei der Boden.

Stephan Groß Seine Collage “Die Haut der Erde” zeigt ein fragiles, komplexes und faszinierendes Ökosystem, das sich immer wieder neu strukturiert. Wie das größte Organ des Menschen sieht er in Böden eine zentrale Bedingung unseres Lebens.

Regan Henley aus USA findet einen anderen Zugang zum Boden. Sie zielt in ihrem Video in einer “Geführte Trauersitzung” darauf ab, die Praxis der ritualisierten und geplanten Trauerarbeit zu analysieren und zu erleichtern. Die Objekte Blume und der Boden dienen als Erinnerung an den natürlichen Prozess des Sterbens.

Irene Hoppenberg zeigt mit ihrer Kartoffelskulptur die Bedeutung der Kartoffel für uns als vertrautes, regionales, wohlschmeckendes Grundnahrungsmittel auf.

Barbara Karsch-Chaïeb weist in ihrer Fotografie mit Veronerser grüner Erde darauf hin, dass die Lebens-Grundlage für den Anbau von Nahrungsmittel der Boden ist mit dem sorgsamer umgegangen werden soll. Sie wird gleich in ihrer Performance Erde und Boden als Mutter Erde Achtung geben.

Maria Korporal In ihrer interaktiven Installation braucht die Erde unseren Atem, um fruchtbar zu sein.

Clement Loisel Sein Gemälde zeigt die Folgen einer Giftschlamm – Katastrophe in Brasilien als offene Wunde im Boden

Uwe Molkenthin stellt in seiner digital bearbeiteten Fotografie eine Beziehung her zwischen dem Menschen, einem verkarsteten Boden und der Oberfläche eines Brotes.

Annegret Müller sieht in ihrer heute stattfindenden Performance die Erde als Geschenk von dem wir leben und dem wir vertrauen.

Sabine Naumann-Cleve zeigt in ihrer Zinkwanne wie fruchtbare Erde in jedem Haushalt durch das Fermentieren organischer Küchenabfälle problemlos hergestellt werden kann. Sie formt in in ihrem Objekt aus Graberde einen Kuchen der auch als Goldbarren gesehen werden kann.

Rieko Okuda wird in ihrer audiovisuellen Improvisation mit Oliver Orthuber auf der Finissage eine Beziehung zum Heimatlichen, zum Geburtsort knüpfen.

Oliver Orthuber möchte durch seine Blumenmaschine den Aspekt der Technik herausarbeiten, die sich ausbeuterisch vom Boden ernährt und dem Menschen zugleich Fluch und Segen bereitet.

Kirsten Wechslberger rückt mit ihren Skulpturen aus Bioplastik und Sand die für uns Menschen unsichtbaren Boden – Lebewesen in unser Blickfeld.