Bessere Zeiten dämmern © Thomas Behling
Utopien für Auge, Ohr, Nase, Geist
Wir laden ein in unseren Räumen zu einer Reise des Guten nachhaltigen Lebens mit Ansprache von Augen, Händen, Körper, Ohren und Nase. Die Ausstellung folgt der Ausstellung „Transformation“ und den vielen Kritiken, die wir wiederholt am nicht nachhaltigen Leben der Gesellschaft übten. Sie zeigt eine Vision, eine positive Utopie mit Objekt, Bild, Audio, Installation und Video.
Ausstellung 5.5.- 16.6.2023, freitags und dienstags 17-20 Uhr, Veranstaltungen ab 19 Uhr
KünstlerInnen: Tom Albrecht, Thomas Behling, Mariel Gottwick, Stephan Groß, Maria Korporal, Lioba von den Driesch
Werke
Das Gute Leben (C) Tom Albrecht, Berlin 2023. Installation: Sprache, Player, duftende Blumen regional, LED-Spot, 8 Min.Das Gute Leben (C) Tom Albrecht, Berlin 2023. Installation: Sprache, Player, duftende Blumen regional, LED-Spot, 8 Min. Die Vision beschreibt sprachlich eine Utopie des guten nachhaltigen Lebens auf fachlicher sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Ebene. Im Text wird sie fachlich beschrieben und gesprochen, als ob sie real wäre. Von der guten Vision zu träumen, kann Kraft zur Veränderung der Gegenwart freisetzen. The-Wishing-Table-by-Maria-KorporalMaria Korporal: The Wishing Table (Tischlein deck dich) / 2023, Berlin, Experimentelles Video, animierte Kohlezeichnung. Der Zaubertisch im berühmten Märchen der Gebrüder Grimm wird mit Speisen und Getränken gedeckt, nachdem die Zauberformel "Tischlein deck dich!" gesprochen wird. In diesem Video werden eine Reihe sehr aktueller Formeln oder Schlüsselkonzepte wie nachhaltige Landwirtschaft, Verringerung der Lebensmittelverschwendung, Permakultur und viele mehr vorgestellt. All diese Ideen beziehen sich auf nachhaltige landwirtschaftliche und biologische Anbaumethoden sowie auf nachhaltige Distributions- und Konsumsysteme als praktikable Alternativen zu den derzeitigen katastrophalen industriellen Verfahren der Lebensmittelproduktion, des Vertriebs und des Konsums. Das Video ist eine lebendige Animation von Kohlezeichnungen, die dem natürlichen Kreislauf von Nahrungsmittelproduktion, -verteilung und -konsum folgt. Es schließt mit einer reichhaltigen, Grimm'schen Palette gesunder Lebensmittel, die eine realisierbare Vision des Guten Lebens bietet. „Lebe Deinen Satz III“ Mariel Gottwick„Lebe Deinen Satz III“ Mariel Gottwick. 2019/2023, Berlin, Tisch 95,5 x 70,5 cm, Wandtafel. Interaktive Installation. „Lebe Deinen Satz“ ist ein Spiel mit Worten, genauer gesagt, ein Spiel mit Werbeslogans, die alle der „Sammlung Deutscher Wertsätze“ entstammen. Vor ca. 20 Jahren habe ich begonnen, deutsche Werbesätze zu sammeln, Sätze die die Welt bewerten, die mit süßen Verheißungen und großspurigen Versprechungen ’Das Gute Leben‘ in Aussicht stellen. Die mit hehren Werten und Emotionen aufgeladenen Werbesätze, werden von mir neutralisiert. Ich zerlege sie in einzelne Worte und bringe diese in eine grammatikalische Ordnung: Substantive, Verben, Adjektive … So geordnet liegen sie bereit für neue, ganz eigene Satzschöpfungen. Eigene, persönliche Sätze vom ’Guten Leben‘ formulieren? Aus einem eingeschränkten Worte-Pool, der ausschließlich dem Wortschatz der Werbemedien entstammt? Ohne dabei die Platitüden des „Werbesprech“ zu wiederholen? Man hat es einfach allzu oft gehört. Es durchdringt unser Leben wie selbstverständlich. Bio für alleBIO FOR ALL. Stephan Groß, 2023, Berlin, ca. 230 x 220 cm, generative Computergrafik, Digitaldruck auf Papier. Die generative Computergrafik BIO FOR ALL stellt ein fiktives Logo eines Biolebensmittelkonzerns dar. Der fraktale Charakter der Grafik verleiht der imaginären Marke, die den utopischen Anspruch einer ganzen Branche vertritt, den Eindruck natürlicher Opulenz, ähnlich der Verästelungsstruktur von Pflanzen oder dem Aufbau der menschlichen Bronchien. Die Gefälligkeit und gleichzeitige Unnachgiebigkeit, mit der die Botschaft ausgehend von der archetypischen Grundfigur noch in die letzten Winkel vordringt, verleiht der Gestaltung eine leicht ironische Note. Das Heilsversprechen der organischen Ernährung scheint Zeichen und Siegel einer okkulten Vereinigung zu tragen. Thomas Behling Bessere Zeiten 4"Bessere Zeiten dämmern", Thomas Behling, 2016, Berlin, bedruckte Folie, Glas, Karton, Rahmen, LEDs, Sperrholz, Fliegennetz. Bessere Zeiten dämmern – ein Aufbruch in eine bessre Zukunft? Streift uns das Morgenlicht einer neuen Zeit? Haben wir Grund zur Hoffnung, dass alles besser wird? Oder sind die potenziellen Möglichkeiten, dass wir unsere Welt tatsächlich weiser gestalten, nur in einem Dämmerzustand: Das Wissen ist da, viele kluge Köpfe haben sich schlaue Gedanken gemacht, eine bessere Welt ist denkbar – und das nicht nur als Fantast, sondern fundiert. Aber: Wir setzten sie nicht um. Zerstören für partikulare Interessen unseren Planeten und damit zusehens die Möglichkeit, dass es doch besser sein könnte oder zumindest glimpflich ausgeht. Oder errichten wir gar mit viel Aufwand die Illusion einer besseren Zukunft durch technischen Fortschritt, nur um uns einzulullen und in einen Dämmerzustand zu verharren, in dem wir glauben, ein paar kleine Stellschräubchen drehen würde reichen, aber im Großen und Ganzen könnten wir so weiter machen wie bisher?
Tom Albrecht: „Das Gute Leben als sachliches Bild“
Programm
Fr., 5.5., 19 Uhr Vernissage
Begrüßung, Einführung in die Ausstellung und künstlerische Positionen von Şehnaz Layıkel Prange
Di., 9.5. 17-20 Uhr Thomas Behling ist anwesend.
Fr., 12.5. , 19 Uhr Künstler:innengespräch: Künstler:innen der Ausstellung sprechen mit Gästen über ihre Werke. Moderation Şehnaz Layıkel Prange.
Thomas Behling ist ab 17 Uhr anwesend.
Di., 16.5. 17-20 Uhr Mariel Gottwick ist anwesend.
Fr., 19.5. 17-20 Uhr Lioba von den Driesch ist anwesend.
Ergebnis: Workshop für Künstler:innen und Ausstellungsmacher:innen „Nachhaltigkeit als Thema für Werke und Ausstellungen“, (C) TA
Di., 23.5., 19 Uhr Workshop für Künstler:innen und Ausstellungsmacher:innen „Nachhaltigkeit als Thema für Werke und Ausstellungen“, Moderation Tom Albrecht
Tom Albrecht ist ab 17 Uhr anwesend.
Fr., 26.5. Lesung: „Klimazukünfte 2050“ von Robin Bergauf und Burkhard Wetekam.
Die Autor*innen befragen die utopischen Aspekte der Klimazukünfte. Welche Vision kann ein Computer entwickeln, welche Versprechen liegen in der Errichtung künstlicher autarker Länder im Ozean?
Ende April wurde auf der Leipziger Buchmesse die Anthologie „Klimazukünfte 2050“ vorgestellt, die aus dem gleichnamigen Literaturwettbewerb hervorging. Wir freuen uns, das Buch in Zusammenarbeit mit dem Hirnkost-Verlag im Rahmen unserer Ausstellung präsentieren zu können.
Burkhard Wetekam (C) TA
Es moderieren Klaus Farin und Stephan Groß.
Stephan Groß ist ab 17 Uhr anwesend.
Buch: Klimazukuenfte
Robin Bergauf (C) TA
Di., 30.5. 17-20 Uhr Stephan Groß ist anwesend.
Klimakrise: Welche Möglichkeiten zur individuellen und kollektiven Widerstandsfähigkeit gibt es? Wie kann ein gutes Leben für Dich und den Planeten in der Zukunft gestaltet werden? Die Folgen der Klimakrise sind mehr und mehr sichtbar. Neben den Folgen für die Umwelt und die Artenvielfalt wird die Klimakrise gesundheitliche Folgen für uns alle haben. Die seelische und körperliche Gesundheit vieler Menschen wird beeinträchtigt werden. Michael Rapp stellt zu diesen Fragen wissenschaftliche Befunde allgemeinverständlich dar und will so eine offene Diskussion zum Thema einleiten.
Tom Albrecht ist ab 17 Uhr anwesend.
Vortrag mit Gespräch: Scientists for Future, Prof. Dr. med. Dr. phil. Michael Rapp, Uni Potsdam „Das gute Leben für Dich und den Planeten“, Foto (C) TA
Prof. Dr. med. Dr. phil. Michael Rapp: Erkenntnis bis Sammlung, Foto: (C) TA
M. Rapp Folien: “Das gute Leben für Dich und den Planeten”, PDF, 5 MB
Di., 6.6. 17-20 Uhr Maria Korporal ist anwesend.
Fr., 9.6. 17-20 Uhr Lioba von den Driesch ist anwesend.
Dr. 13.6. 17-20 Uhr Maria Korporal ist anwesend.
Fr., 16.6. Ausstellung ab 17 Uhr.
Mariel Gottwick ist anwesend.
Das Beten für das „Gute nachhaltige Leben“ (GNL) ist unabhängig von Religion oder bekannten Glaubensgemeinschaften. Das Beten soll Kraft für das GNL wecken und stärken. Das GNL unterstützt die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.
19 Uhr Finissage mit Musikperformance von Kopi Kaputa: „Zu guter Letzt“
Kopi Kaputa mit Alfred Banze und Stephan Groß: “Zu guter Letzt”, Foto (C) TA
Kopi Kaputa mit Stephan Groß: “Zu guter Letzt”, Foto (C) TA
Links
Wohlstand für die ganze Welt. Kann Wachstum klimagerecht sein?
Zeitung: Lerne, Dich an Dir selbst zu erfreuen!
Buch: Vivian Dittmar. Echter Wohlstand. Warum sich die Investition in den inneren Reichtum lohnt.
61ste Ausstellung