Vortrag von Tom Albrecht mit Workshop für Gäste und Künstler:Innen Fr., 3.11.2023 im Rahmen der Ausstellung „Leichtfüßig, 10 Jahre Kunst der Nachhaltigkeit“
Was ist nachhaltige Kunst?
Tom Albrecht
Künstler, Gründer und Kurator
tomalbrechtart.de
GG3 zeigt seit 2013 62 Ausstellungen zu bildender Kunst und Nachhaltigkeit
GG3.eu, gg3.eu/nachhaltig/
Leuschnerdamm 19, 10999 Berlin
Motive für nachhaltige Kunst
Klimawandel, Artensterben sind große gesellschaftliche Herausforderungen, lokal, national, global
Der lineare Dialog der Presse, Wissenschaft stößt an ihre Grenzen
Kunst als gesellschaftlicher Impulsgeber
Kunst kann berühren, Fantasie anregen, Lösung durch Assoziationen bewegen
Marktlücke, „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“
Freiwilliger Prozess. Grund kann sein, Sorgen um die Welt, Erfahrungen weiter geben, Einfluss auf Gesellschaft nehmen
Nachhaltige Kunst
ist Kunst, die Nachhaltigkeit in Thema, Material und Ort praktiziert, wegen der Konsequenz und Glaubwürdigkeit, verringert den eigenen ökologischen Fußabdruck
Arbeitet für einen möglichst großen ökologischen Handabdruck mit großer Wirkung auf die Gesellschaft, ist barrierearm, dialogisch,
nutzt Ausstellungen, Website, Mailing, Presse
„Tue Gutes und rede darüber“
Wirtschaftlich, sozial und ökologisch
Die drei gehören für die Nachhaltigkeit zusammen.
In Deutschland bestehen die größten Defizite im Ökologischen: Klimaschutz, Artensterben.
Deutschland gilt im internationalen Vergleich wirtschaftlich und sozial als ein weitgehend funktionierender Staat.
Lösen der Defizite mit Schwerpunkt auf das Ökologische, verbunden mit dem Sozialen und Wirtschaftlichen.
Nachhaltige Kunst ist politisch
In Tradition von John Heartfield Begründer der politischen Fotomontage, Otto Dix anti-kriegsverherrlichend, Picasso Guernica klagt gegen Krieg und Zerstörung, Joseph Beuys kritikwürdig, aber 7000 Eichen Zeichen gegen die Zerstörung der Natur, Berliner Ben Wargin z.B. Parlament der Bäume
Zurzeit hat es die Nachhaltigkeit schwer hinter Kriegen, Pandemie.
Nachhaltige Kunst unterstützt die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung als politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen (UN), die weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen.
SDGs bei GG3-Ausstellungen
Vier Bereiche gehören zusammen
Betrieb des Kunstortes z.B. CO² Produkt mindern
KünstlerInnen in Material, Thema, ihrem Betrieb
Thema der Ausstellungen, der Werke
Öffentlichkeit für Gäste, Werbung
1. Betrieb des Kunstortes
Green Team gründen, Leitbild formulieren
Verbrauchswerte erfassen
Sparpotential Strom für Licht und Geräte? Lichtkonzept
Heizen der Ausstellungs- und Arbeitsräume: Stoßlüften, Raumtemperatur
Druckaufträge z.B. RC-Papier
Abfalltrennung, Abfallvermeidung
Dienstleister ökologisch: Catering, Provider, Bank
Verpackung wiederverwenden
Teeküche Kaffeemaschine
1. Betrieb: Vernetzung
Gallery Climate Coalition (GCC) ist eine internationale gemeinnützige Gemeinschaft von Kunstorganisationen, die sich für die Verringerung der Umweltauswirkungen ihres Sektors einsetzt.
Das primäre Ziel des GCC ist es, ihre CO 2 -Emissionen bis 2030 um mindestens 50% zu reduzieren und Nullverschwendung zu fördern.
Mitglieder sind Künstler:Innen, gewerbliche und nichtgewerbliche Kunstinstitutionen.
Bieten CO2-Rechner, Best Practice Guidelines, Kampagnen
„Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit“ Schwerpunkt Betriebsökologie, bildet Berater:Innen aus, Zertifikat, z.B. Museen mit Klimatisierung, Theater
Angebote von GG3 auf gg3.eu unter „Galerie“, „Nachhaltig“: Leitbild,
Nachhaltigkeitscheck Projektraeume, Nachhaltigkeit als Thema für Werke und Ausstellungen, Nachhaltigkeit für Bildende Künstler:Innen, Nachhaltigkeit für gewerbliche Galerien
2. Künstler:Innen
Als Galerie anregen zur Verwendung von nachhaltigem Material
Z.B. Ausstellung „Leichtfüßig“ hat als Bedingung
den kleinen ökol. Fußabdruck des Werkes
Wunsch äußern NH-Material zu verwenden
gg3.eu/nachhaltigkeit-fuer-bildende-kuenstlerinnen/
HDM, Kunststoffe e.V.
Post statt Anreise
Anreise z.B. Bahn statt Flug
3. NH Kunst
schafft Bilder für Abstraktes
Will verändern, mischt sich ein
kann helfen für Bewegung, Mut machen
sucht Aktualität
greift Probleme auf
Macht da weiter, wo Wissenschaft endet
Dystopisch mit Fenster der Hoffnung
Kunstort: Galerie, Projektraum, Museum, Atelier, Sammlung, Draußen
3. Nachhaltigkeit im Thema
Aus aktueller gesellschaftlicher Diskussion
Werke z.B. Thomas Behling „Karte von Berlin“ (Ausschnitt)
GG3 -Ausstellungen:
nach Katastrophe im Ahrtal: „Sintflut heute“
„Bauer sucht Industrie“ Artensterben
„Cargo“ Verkehr für Güter, Lieferdienste
„Leichtfüßig“ kleiner ökol. Fußabdruck der Werke
4. Öffentlichkeit
Menschen suchen Antworten auf die Krisen
Chance für die Kunst zu berühren, glaubwürdig
Gäste über Anschluß an ÖPNV informieren
GCC beitreten
Das eigene Engagement in den vier Bereichen darstellen auf eigener Website
Auf nachhaltigen Websites werben
z.B. gemeinschaftswerk-nachhaltigkeit.de
GG3 hat Resonanz: Radioeins, Creative City Berlin, Art next Door, Prolog, RBB Kultur, Senatspreis, TAZ, bpigs, 1000 Interwievs, coinspiration, Zeitschrift für Kultur
Bewegung für mehr Nachhaltigkeit in Kunstorten
Große Orte wie Museen beginnen sich zu bewegen. Energiekosten, Unterstützung Bundesregierung, Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit, z.B. Energieberatung für Theater
Kommunale Galerien Berlin: AK organisierte Tagung zu NH 2022
Projekträume Berlin kaum Resonanz, Angebot AG Nachhaltigkeit. Es fehlt ein Preisgeld des Kultursenats
Gewerbliche Galerien Berlin: 2022 Wettbewerb durch Wirtschaftssenat, unterschiedliches Engagement
Kunsthochschulen: KH Weissensee hat NH-Leitbild, Universität der Künste Berin: Klimaschutzkonzept für Betrieb und Lehre
Der Prozess geht zu langsam. Schwerpunkt liegt bei Betrieb.
Workshop
Problem Blase: Wie kann nachhaltige Kunst mehr Wirksamkeit erzeugen?