Ausstellung 6.11.- 27.11.2022
Wir fünf Künstler*innen der Group Global 3000 zeigen unsere künstlerischen Positionen zur Nach- und Nichthaltigkeit der Gesellschaft. Dieses Mal nicht in Kreuzberg, sondern im grünen Hellersdorf im mp43 – projektraum für das periphere: Subtrahieren von Ödnis jeglicher Art durch den Projektraum als flexibles Verkehrsmittel.
Tom Albrecht, Mariel Gottwick, Stephan Groß, Alexa Helbig, Maria Korporal
Die Künstlerinitiative Group Global 3000 zeigt seit 2013 Ausstellungen, die sich mit drängenden Fragen der ökologischen Nachhaltigkeit befassen. Unter dem Titel „5vor12“ ist die Gruppe nun zu Gast im Projektraum mp43. Mit verschiedenen künstlerischen Medien sucht sie einen Ausdruck für die Dringlichkeit, auf die fundamentalen Umwälzungen zu reagieren, die das Leben auf unserem Planeten schon lange merklich schädigen, aber bald vollends zu eskalieren drohen. Fünf Positionen reflektieren die Beklemmung, aber auch die Chancen der gefühlt fünf Minuten, die noch zum Handeln bleiben.
Tom Albrecht ruft die Besucher:innen in einer Umfrage auf, ihr Verhalten angesichts der Krise in ein Schema einzufügen, mit dem Wunsch und Wirklichkeit des Handelns modelliert werden sollen. Dazu macht das Objekt „Transformation“ auf die Notwendigkeit der Energiewende aufmerksam und dient gleichzeitig als Hommage an den technischen Erfindungsgeist der Menschheit.
Mariel Gottwicks Installation „… und wenn sie verbrennen, dafür kann ich nichts.“ zeigt Insekten in einem Licht-Objekt und in Fotografien. In einer Gegenüberstellung einer distanzierten und einer Nahperspektive werden unsere komplexen Mitgeschöpfe von ihrem Status als Fluchtpunkte von Unmutsprojektionen rehabilitiert. Sie verdienen Respekt nicht nur, weil sie zur Rettung des Lebens auf der Erde beitragen, sondern weil sie ein faszinierender Teil desselben sind.
Die Sorgfaltspflicht für alles Lebendige beschäftigt auch Stephan Groß. Sein Experimentalfilm „BIS NICHTS MEHR ÜBRIG IST“ zeigt ein systematisches Zusammenbrechen in Wort und Ton, bis buchstäblich nichts mehr übrig ist. Fünf Worte und Fünf Klänge, die einem alarmierenden sukzessiven Kahlschlag ausgesetzt werden als Paraphrase von Raubbau, Ausbeutung, Auslöschung und Verschwinden.
Die von Alexa Helbig in Mischtechnik ausgeführte großformatige Arbeit „The Full Catastrophe“ zeigt eine expressive abstrakte Szenerie um ein totes Tier. Der titelgebende Ausdruck, ursprünglich ein Filmzitat, ging in den allgemeinen Sprachgebrauch ein und dient heute auch als Vehikel für die Idee von schonungsloser Betrachtung und Akzeptanz auch schlimmster Krisen als Bewältigungsstrategie.
Maria Korporals interaktive, multimediale Installation „Emergency Call Center“, die aus mehreren Videos in unterschiedlichen Formaten besteht, befasst sich mit extremen klimatologischen Ereignissen. Ein zentrales Element der Arbeit ist ein Telefon, das man anhören und beantworten kann und die Menschen auffordert, auf den Notruf der Erde zu reagieren.
Gemeinsam ist den Arbeiten die Frage: Kann es sein, dass wir den Wettlauf mit der Zeit nur gewinnen können, wenn wir innehalten und der Reflexion mehr Raum geben?
Stephan Groß
Termine
Sonntag, 6.11.2022, 15 – 18 Uhr Begrüßung Carola Rümper, Vorstellung GG3, Eröffnung mit den Künstler:innen
Dienstag, 8,11,2022, 15 – 18 Uhr Stephan Groß ist anwesend.
Donnerstag, 10.11.2022, 15 – 18 Uhr
Sonntag, 13.11.2022, 15 – 18 Uhr Alexa Helbig ist anwesend.
Dienstag, 15.11.2022, 15 – 18 Uhr Stephan Groß ist anwesend
Donnerstag, 17.11.2022, 15 – 18 Uhr, 16 – 17 Uhr Künstler:innengespräch: Die Künstler:innen sprechen mit Gästen über ihre Werke.
Sonntag, 20.11.2022, 15 – 18 Uhr Maria Korporal ist anwesend.
Dienstag, 22.11.2022, 15 – 18 Uhr Mariel Gottwick ist anwesend.
Donnerstag, 24.11.2022, 15 – 18 Uhr
Sonntag, 27.11.2022, 15 – 18 Uhr Alexa Helbig ist anwesend.
Ort
mp43 – projektraum für das periphere: Subtrahieren von Ödnis jeglicher Art durch den Projektraum als flexibles Verkehrsmittel.
Stollbergerstr. 73
Berlin, 12627
U 5 Hellersdorf, 9 Min. Fußweg